26. Mai 2014

Im Regenguss

Dicke Regentropfen fallen vom Himmel und platzen beim Aufprall auf ihr Ziel auf. Auf Straßen, auf Autos, auf etliche Tische und Stühle der vielen Cafés und Restaurants, die vor dunkelgrauen, hohen Betonwänden stehen.
Regenschirme sind aufgespannt und die Menschen tummeln sich auf den Gehwegen eng aneinander, jeder fest sein Ziel vor Augen, um schnellstmögliche die Nässe zu entkommen.
Es ist Feierabendzeit, und neben der überfüllten Fußgängerzone sind auch die Straßen mit Autos und Bussen voll. Es wird gehupt und überholt, jede freie Möglichkeit nutzend.
Ich stehe unter meinen rosa farbenden Schirm, den ich fest umklammert halte, weil der Wind heute stark ist. Meine Schuhe sind durchtränkt von dem vielen Wasser, doch es stört mich nicht. Im Gegenteil, ich lächele, denn die Atmosphäre ist berauschend.
Überall bunte Regenschirme, die den dunklen Wolken trotzen. Die knallroten Busse leuchten, als taten sie es mit voller Absicht. Hiesige Reklametafeln leuchten und blinken bunt und wollen mit Produkten verschiedenster Art locken.
Ich reihe mich einfach in den Strom ein und lasse mich treiben. Mein Ziel ist der Moment, die Zeit, die sich verlangsamt und mich all die Schönheit aufnehmen lässt.
Jeder schweigt, und doch schwingen die heiteren Gedanken über die Köpfe hinweg. Worte wären auch überflüssig, denn das System funktioniert fehlerfrei.

19. Mai 2014

the colour of healthy food #2

"...vom Geruch bis hin zum Genuß. Von der Ernte bis zum Teller. Vom Verarbeiten bis hin zum Verdauen. Freude pur, über das was erzeugt worden ist. Das Gesunde für Körper und Seele, es lässt uns lächeln..."


Obst, Käse & Ei



Fisch auf Gemüse



Salat für alle Geschmacksnerven





17. Mai 2014

Baratmosphäre

Die schweren, grauen Vorhänge sind zugezogen, und verdecken die Nacht, die durch die vielen großen Fenster hineindringen wollte. Das Licht wurde gedämmt und glimmt aus unzähligen Lampen, die von der Decke hingen. In den Ecken hingen vereinzelte kleine Lämpchen, die verschiedene, gelbliche Farbkreise auf  Teilen der gemütlichen Sitzecken und Wänden malten, und zur angenehmen Atmosphäre beitrugen. Im Hintergund spielte angenehme Musik mir unbekannter Bands.
Viele Tische waren besetzt. Menschen unterhielten sich, lachten oder gestikulierten. Jeder wirkte ausgeglichen.
Im vorderen, seitlichen Teil befand sich der kleine Tresen. Viele Spirituosen standen in Reihe und Glied und funkelten im schwachen Licht in den unterschiedlichsten Farben. Am Tresen befästigte Schilder warben für Bier und andere Mixgetränke. In feiner, leserliche Handschrift wurde die Preisliste an einer Tafel über die Bar geschrieben. Ein Baarkeeper hantierte mit einem Shaker herum, ein andere nahm gerade eine Bestellung auf, von einem Mann, der sich auf einem der dunklen Holzbarhocker niederließ.
Es duftete herrlich nach gegrillten Fleisch, und ein gut aussehender Kellner führte die dampfende Köstlichkeit direkt an meiner Naser vorbei zu einem der Tische. das Mobilar war dunkel gehalten, die Sitzbänke mit
roten Stoff überzogen.
Ich schlenderte zum Tresen hinüber und wich mir entgegen kommende Leute aus. Ich bestellte mir ein Mixbier, huschte dann mit den Augen über die Gastfläche und ließ das Getummel auf mich wirken. Mit dem Rücken lehnte ich mich an dem Tresen an und wippte mit dem Kopf leicht zum Rythmus der Musik.
Ich beobachtete das Geschehen und entspannte mich. Die Menschen waren ausgeglichen und unterhielten sich angeregt mit Bekannten und Freunden. Keiner dachte an Morgen; heute Abend schienen alle Sorgen vergessen zu sein.
Ich ließ mich von der Sorglosigkeit treiben, hing Gedanken nach und nippte an meinem Mixbier. Der kühle, fruchtig-herbe Geschmack fühlte sich erfrischend in meinem Hals an.
Kurze Zeit später kam meine Freundin hereingestürmt. Sie wusste, dass sie zu spät war, und umarmte mich entschuldigend. Sie wandte sich dem Barkeeper zu, der den neuen Gast aufmerksam wahrnahm, und bestellte für mich mit. Ich lächelte nur und meinte, dass sie sich entspannen solle, und dass die Verspätung nur halb so wild sei. Sie lächelte schuldbewusst und nahm die Getränke entgegen. Gemeinsam steuerten wir einen der freien Stehtische an und ließen uns im schwachen Barlicht nieder. Wir tauschten Neuigkeiten aus, diskutierten und philosophierten über Situationen aus unserem Leben und rätselten, was wohl die Zukunft parat hielt. Nach dem vierten Mixbier machte sich der Alkohol in mir bemerkbar und ließ mich sanftmütig werden. Die Gefühle rauschten in mir und vermischten sich mit der Atmosphäre der Bar. Manchmal saßen wir nur kurz schweigend da und hingen unsere gesagten Worte nach. Dann wieder regte uns ein neues Thema an, über welches wir ausführlich redeten. Wir lachten und unsere Augen glänzten im schwachen Beleuchtung. Und noch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, waren wir schon längst Teil der Umgebung, Teil der Atmosphäre, Teil des lebendigen Lebens.

11. Mai 2014

Blumenpracht

"...von weitem glüht es hell, raubt uns den Atem, lässt uns erstarren. Das leuchtende Feld, reifes Leben pur. Wir saugen den Moment ein und bestreiten uns'rem Weg nur langsam fort. Doch lässt der nächste Glanz nicht lang' warten; kräftige Blütenpracht uns ebenso mächtig empfängt..."





2. Mai 2014

Nachmittagssymphonie

Dunkle Wolken bedrohen die Stadt, jeder wartet nur auf den Regen.
Ich überlege jetzt schon, ob ich den kleinen Umweg nehme, um näher mit der Bahn an meiner Haustür zu sein. Rechne aus, wie nass ich in einem fünf minütigen Sprint werden würde. Schließlich lasse ich es drauf ankommen, denn drei Minuten kürzer im Regen, werden mich nicht trockener machen.
Ich steige in die überfüllte U-Bahn ein und ergattere den vorletzten freien Platz. Mein Sitznachbar sieht nicht ein, auf seine Seite zu bleiben, und still erdulde ich die elf minütige, enge Fahrt.
Ich freue mich auf mein Zuhause, einen ganzen Nachmittag und Abend frei zu haben, Zeit, die ich nur für mich nutzen kann. Ich habe mir schon alles in Gedanken zurecht gelegt. Erst die Wohnung aufräumen und säubern, mir was leckeres kochen, das Bett neu beziehen, eine heiße Dusche, ausgiebige Pflege meiner Haut, die ich sonst immer nur vernachlässige. Ich leg mir mir Lieblingsmusik ein und lasse sie im Hintergrund dudeln, während von draußen der frülinghafte Duft durch die Fenster weht und der Regen für wohligen Flair sorgt.
Sonne muss heute gar nicht sein, denke ich, und verließ die Bahn. Kaum dass ich meine Füße ins Freie setze, sehe ich den hellen Schein auf meine Beine. Von den grauen Wolken keine Spur, und ich farge mich, wann ich ins Paradies abgebogen bin.
Intuitiv laufe ich eine andere Straße, von der ich weiß, dass dort Blumenduft in der Luft hängt und man viel Sonne abbekommt. Na gut, dann eben Sonne. Passend zum Feierabend auch etwas tolles.
Es ist Sonntag, und kaum ein Mensch ist auf den Weg nach Hause zu sehen. Ich gehe absichtlich langsamer und schaue mir die hiesigen, breiten Fliederbüsche an, die in voller Blüte stehen. Fliederduft ist so betörend, und ich lasse mich vollends einnebeln. Aus igendeinem Garten vor mir höre ich eine Gitarre klingen, wenige Schritte später sehe ich das kleine Hoffest. Lachende Kinder, entspannte Eltern, leckeres Essen, welches auf dem Grill brutzelt. Die Atmosphäre berauscht mich und lässt mich lächeln, stimmt mich ebenfalls friedlich. Ich lasse mich von dem langsamen Gitarrenstück einlullen und schlendere weiter.
An manchen Tagen erscheint der Frühling so vollkommen, so friedlich, so schwerelos, wie im Paradies. Ich spüre, wie der Stress der letzten zwei Wochen von mir weicht und mich durchatmen lässt. Lasse zu, dass sich Wohlgefühl und Harmonie in mir ausbreitet. Fange wieder an meine Träume ins Bewusstsein zu rufen.
Irgendwann später, ist das meine Leben. Ein Leben überwiegend mit Ruhe, Harmonie, Freude, Gelassenheit und Glück. Jeden Tag möchte ich genießen können, nicht immer nur dem hinterher grollen, was einem am leben hindert, und doch stetig präsent ist.
Ein Leben in dieser Nachmittagssymphonie...