25. Januar 2014

Eisiger Wassertod

Ich schließe meine Augen und tauche ein ins brütend heiße Wasser.
Lasse mich umschließen und sanft liebkosen.
Spüre die Hitze die weit in mir hinein dringt, höre wie mein kleines, schwaches Herz taktvoll pocht.
Sehe blendend weiße Sterne vor meinem inneren Auge, sie wollen mich ziehen, weit weg von hier, ich soll nur folgen.
Doch ich will nicht folgen, will nicht gehen, will mich einfach nur auflösen.
Meine Augen brennen, denn die heiße Flüssigkeit breitet sich überall aus.
Ich denke nichts, nehme nur mein schmerzendes Herz wahr, welches protestierend gegen die Hitze kämpft.
Merke wie mein Kreislauf schwächer wird, das pochen meines Herzens langsamer, und die Glut steigt mir zu Kopfe.
Sie nimmt mich ein und zwingt mich in die Knie.
Meine Haut pellt sich, entblößt rosanes Fleisch.

Drehe in letzter Sekunde den Kaltwasserhahn auf, und eisig strömt das Wasser über mir.
Schneidend dringt die Kälte ein, meine Muskeln krampfen sich zusammen.
Ich krümme mich und fall zur Seite.
Hautfetzen splittern und fallen wie dünne Nadeln zu Boden.
Drängend zieht die Flüssigkeit in mir ein und härtet mich aus.
Ich ertsarre, mein Körper blau gefärbt.
Die Luft ist fort, und lautlos plätschert es unaufhaltsam weiter.

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